Der Weg zur Transparenten Lieferkette
Lieferketten können komplex sein und für das deutsche Lieferkettengesetz sind für die Auswertung und Bewertung, neben ökologischen Faktoren, auch soziale Faktoren relevant, wie der Schutz von Menschenrechten und die Anerkennung von Arbeitsnormen. Um einen vollständigen Überblick über unsere Lieferkette zu erhalten, haben wir uns mit folgenden Fragen beschäftigt: Welche Kriterien sind für uns relevant und wie können wir sie messbar machen? Wie und unter welchen Kriterien wollen wir mit anderen zusammenarbeiten?
Wir entwickelten unsere Lieferketten-Kriterien auf unseren VAST GREEN Prinzipien, den United Nations Sustainable Development Goals (SDGs), dem deutschen Lieferkettengesetz, sowie unserer Expertise im digitalen Sektor.
In der Arbeitsgruppe “Transparente Lieferkette” haben wir uns 2021, ausgehend vom deutschen Lieferkettengesetz, tiefergehend mit unserem Unternehmensumfeld und vielschichtigen internen Prozessen befasst. VAST FORWARD ist ein kleines Unternehmen und es war augenöffnend zu lernen, wie tiefgreifend Änderungsprozesse vom Wissen um die unternehmerischen Verflechtungen abhängen. Mit der Bewertung und Priorisierung unserer Lieferkettenkriterien haben wir unseren Status-Quo skizziert, aber auch erste relevante Kriterien für unsere Kunden, Partner und Lieferanten definiert. 2022 wird als Fortführung der Arbeitsgruppen aus 2021 unter anderem im Zeichen unserer Stakeholder-Ansprache stehen.
Folgende Kriterien haben wir bei der Auswertung unserer Lieferketten beachtet (es sind selbst definierte Kriterien, die auf den ESG Kriterien beruhen und von den SDGs gestützt werden):
- Interne Arbeitsverhältnisse (SDG 5 & 8)
- Software Entwicklung (SDG 9)
- Geschäftliche Reisen (SDG 13 & 11)
- Mobilfunk (SDG 12, 7, 9)
- Kunden & Agenturen (SDG 17 & 9)
- Banken & Versicherungen (SDG 17 & 9, EU Taxonomie, Verordnung EU 2019/2088, BaFin)
- Dienstleister (SDG 17, 9, 10, 8, 5)
- Beschaffung, Nutzung & Einordnung von Hardware (9 & 12)
- Eingesetzte Hardware ( SDG 9 & 12)
- Digitale Produkte (SDG 12)
Stakeholderanalyse
VAST FORWARD ist eine Netzwerkagentur. Unser Team besteht nicht nur aus „Führungsebene und Mitarbeiter*innen“, sondern auch Kund*innen, Partner*innen und Lieferant*innen haben Einfluss auf unser Geschäft und somit auch auf unsere Nachhaltigkeit. Um nachhaltig Verantwortung für unser unternehmerisches Handeln zu übernehmen, ist es wichtig, auch unsere Stakeholder mit in unsere Strategie-Implementierung einzubeziehen. Vor allem für die Lieferkettentransparenz ist dies ein wichtiger Punkt. Gleichzeitig sehen wir darin eine große Chance für die Zukunft und bereits heute in einem nachhaltig agierenden Netzwerk zu positionieren.
VAST Impact Invest
„Was nichts kostet, ist auch nichts wert“ – und Nachhaltigkeit ist ganz sicher aus unternehmerischer Perspektive ein Investment, dass vielfältiger Ressourcen bedarf! Aus diesem Bewusstsein heraus ist eines unserer VAST GREEN Prinzipien, gezielt und wirkungsvoll zu Investieren, entstanden. Auch das Involvement des gesamten Teams in die Implementierung unserer VAST GREEN Initiative ist für unsere kleine Organisation ein zeitliches und finanzielles Investment. Mit der Erstellung unserer MEGGY Methode – einem Open Source Ansatz für die nachhaltige Zukunft von KMUs – investieren wir in die Entwicklung einer eigenständigen Methode. VAST FORWARD engagiert sich außerdem mit Spenden und Ressourcen an soziale und ökologische Projekte: Seit 2016 unterstützen wir Organisationen wie Seawatch, den Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft und die Hamburger Organisation Visions for Children, die Kinder in Krisen- und Kriegsgebieten unterstützt.
“We Do Not Just Compensate”
VAST FORWARD sieht die Kompensation von CO2 nicht als ausreichenden Schlüssel zu einer wirklich nachhaltigeren Zukunft. Um das 1,5-Grad-Ziel der UN zu erreichen, sind wirkliche Veränderungen und neue Strategien wichtig, die über die Kompensation von CO2 Emissionen hinausgehen. Gemeinsam mit Nachhaltigeitsexpertin Alyssa Jade McDonald-Baertl haben wir 6 VAST GREEN Prinzipien als Grundlage unserer Strategie formuliert – das Kompensieren von CO2 soll ein Ergebnis unseres Handelns, wenn nötig von Veränderung unserer Prozesse, sein. Als Unternehmen wollen wir unsere eigene unternehmerischen Nachhaltigkeit nicht outsourcen, sondern gemeinsam als VAST GREEN Team an den Ursachen arbeiten: „We Do Not Just Compensate“. Im Januar 2022 widmen wir uns dem Thema “Emissionen” in einer unserer Arbeitsgruppen und werden mit einem externen Partner unseren CO2-Fußabdruck konkret bestimmen und Ansätze für die nachweisliche Minimierung erarbeiten. Die Messung unserer “Scope 1,2 & 3”-Emissionen ist die Grundlage unseres Ziels, bis spätestens Mitte 2022 klimaneutral oder -positiv zu sein.